Es wird das letzte Krautkopfturnier im Format einer 1440-er Runde", so die Ankündigung des BC Ismaning zum diesjährigen - inzwischen 47. - Krautkopfturnier seiner Vereinsgeschichte. Etwas Wehmut kommt schon auf. Die WA-Sternturniere, wo jeder Teilnehmer die Möglichkeit hat einen "Internationalen WA-Stern" zu ergattern, sterben weiter aus. Nach Ebersberg gibt nun auch Ismaning auf. Dabei trifft den Veranstaltern keine Schuld. Die Königsklasse aller Bogenturniere wird einfach kaum mehr nachgefragt. Aber Jens S. hat die letzte Gelegenheit im Münchener Umfeld beim Schopf gepackt. 1.150 Ringe schießt er an diesem Tag mit jeweils 36 Pfeilen auf die Distanzen 70, 60, 50 und 30 Meter. In den ersten drei Durchgängen legt er schon kräftig vor und braucht auf 30 Meter nur noch 288 Ringe um sein Saisonziel - den 1100-er Stern - zu knacken. Und er schafft es. Er schafft es locker. Wie im Trance schießt er auf 30 Meter 338 von 360 möglichen Ringen. 50 mehr als er eigentlich braucht. Seine Belohnung ist nicht nur der angepeilte Stern, sondern auch Platz 2 in der Gesamtwertung seiner Klasse. "Mit so einem Ergebnis hätte ich nie gerechnet", so der glückliche Jens S.
Damit ist dieser erfolgreiche Tag aber noch nicht zu Ende. Das Trio Jens S., Jens T. und Christiane holen mit insgesamt 3223 Ringen Platz 1 in der Mannschaftswertung Recurve 70 Meter. Fast 100 Ringe mehr als die zweitplatzierte Mannschaft vom BSC Augsburg.
Und einen haben wir noch. Chris. Mit seinem Compoundbogen haut er 144 Pfeile raus. Wie - mit Ausnahme der Einsteiger- und Schülerklassen - alle anderen Turnierteilnehmer auch. 1361 Ringe kriegt er zusammen. 1440 Ringe sind maximal möglich. Es läuft wieder bei ihm. Seinen Konkurrenten aus Regensburg mit "nur" 1358 Ringen verweist er auf Platz zwei. Dabei war dieser bis kurz vorm Turnierende zwar knapp, aber immer vorn. Sieben Ringe liegt Chris nach dem ersten Durchgang (70 M) zurück. Er reduziert den Abstand im zweiten Durchgang (60 M) auf fünf Ringe. Dann kommt Durchgang drei (50 M) und er liegt nur noch einen Ring hinter dem Regensburger. Auf 30 Meter ist Chris auf der Überholspur. 353 Ringe für ihn, 349 Ringe für seinen Gegner. Was für ein Kampf. Was für ein Sieg.